Klasse ohne Meister
Eine Sommerschule sucht nach Bausteinen jenseits des Neokolonialismus
Ähnlich wie das staatliche Bauhaus, das Walter Gropius vor 100 Jahren gründete, verhandelt ein Langzeitprojekt des Kunstlabors Savvy Contemporary (SC) nicht weniger als die Grundlagen des Gestalterischen - nur dass neokoloniale Strukturen diesmal außen vor bleiben sollen. »Spinning Triangles« heißt dieses ambitionierte Unterfangen. Das nimmt den Gründungsmoment des Bauhauses auf, um diesen dann zu verdrehen. Denn Bauhaus wird nicht nur als Lösung, sondern auch als Problem erkannt. So entsteht im Rahmen dieses Projektes eine »Schule« für Gestaltung an vier Stationen: Dessau, Kinshasa, Berlin und Hongkong. Die Organisator*innen nennen diese eher eine Art »Un-schule«. Daher wird das Wort Schule in diesem Artikel in Anführungszeichen geschrieben.
Das Berliner Programm beginnt mit einem Vortrag über Ausscheidungsmanagement. Die strahlende Zukunft, sie gab sich selten bescheidener. Ethnologe Arjun Appadurai zeigt ein Video, es dokumentiert di...
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