• Politik
  • Flüchtlinge in Griechenland

Halber Quadratmeter pro Mensch

Qualvolle Enge in griechischen Flüchtlingslagern unter den Augen der EU

  • Lea Schönborn
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Vor ein paar Tagen hatte Zeyneb einen schweren epileptischen Anfall mitten in der Nacht. »Es kam aber kein Doktor oder medizinisches Personal, um uns zu helfen«, erzählt ihr Bruder. Zeyneb ist ein 12-jähriges afghanisches Mädchen, das mit ihrer Familie in dem Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos lebt. Vor sechs Monaten wurde ihr in der Türkei ein Gehirntumor diagnostiziert, deswegen hat die siebenköpfige Familie, inklusive der 97-jährigen Großmutter, den schwierigen Weg nach Griechenland auf sich genommen. Jetzt teilt sich die Familie ein Zelt mit drei anderen Familien. Jede Familie hat ungefähr vier Quadratmeter Platz. Das heißt, beim Schlafen hat Zeyneb noch nicht einmal genug Platz, um ihre Beine auszustrecken.

Dass Zeyneb in der Nacht vor ein paar Tagen keine Hilfe bekam, ist kein Einzelfall: Auf die 11 000 Menschen im Lager kommen zwei Ärzt*innen und zwei Pflegekräfte. Über den Fall des afghanischen Mädche...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.