Schützende Algorithmen gesucht

Risikofaktoren für einen Suizidversuch sind nicht aussagekräftig genug, um Leben zu retten

  • Ulrike Henning
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Anlässlich des Welttages der Suizidprävention in dieser Woche veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) neue Zahlen zu dem Thema. Demnach begehen rund 800 000 Menschen jährlich Suizid. Insgesamt sei die Suizidrate zwar rückläufig, zwischen 2010 und 2016 sei sie weltweit um 9,8 Prozent gesunken. Teilweise lasse sich der Rückgang auf die wachsende Zahl an Ländern mit Präventionsstrategien zurückführen, heißt es im WHO-Bericht. Dass es aber nur 38 Länder mit einer solchen Strategie gebe, sei »zu schwach«.

In der Bundesrepublik sterben jährlich etwa 10 000 Menschen auf diese Weise, das sind etwa dreimal so viele wie durch Verkehrsunfälle. Deutlich höher liegt noch einmal die Zahl der versuchten Suizide. »Wir schätzen, dass etwa 10 bis 40 Versuche auf einen vollendeten Suizid kommen«, sagt Heide Glaesmer. Die Psychologin und Psychotherapeutin forscht an der Universität Leipzig zu Suizid-Theorien, darunter zu den Risikofaktoren. ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.