Schulsystem soll gerechter werden

Mehrheit der Labour-Delegierten stimmt für einen Antrag, der die Abschaffung von britischen Privatschulen vorsieht

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Nach einem alten Sponti-Spruch ist das Private politisch und das Politische ist privat. Nach dieser Maxime scheint auch Jeremy Corbyn zu leben. Der heutige Vorsitzende von Labour hat einmal angedeutet, dass seine zweite Ehe vor 20 Jahren in die Brüche ging, weil seine Frau einen der gemeinsamen drei Söhne auf eine Privatschule schicken wollte. Corbyn war strikt dagegen. Denn diese Institutionen sind oft Orte, wo die britische Elite unter sich ist, Netzwerke knüpft und Karrieren vorbereitet. Der Nachwuchs der benachteiligten Klassen hat in der Regel keinen Zugang zu den Privatschulen.

Nun plant Labour einen großen Schlag gegen die Eliteeinrichtungen. Die Delegierten beschlossen am Wochenende auf dem Parteitag im südenglischen Brighton, im Programm für die nächste Parlamentswahl eine Passage aufzunehmen, in der die Abschaffung der Privatschulen im Vereinigten Königreich propagiert wird. Verbote sind nicht geplant. Vielmehr soll den ...


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