Ein doppeltes Lottchen

Das offizielle Bild unterschlägt das ostdeutsche Erbe der heutigen Bundesrepublik.

  • Günter Benser
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Drei Jahrzehnte nach Herstellung der deutschen Einheit als vergrößerte Bundesrepublik sehen sich die Verfasser der Jahresberichte zum Stand dieser Einheit wie auch Politiker unterschiedlichster Couleur zunehmend veranlasst, auf das Unerledigte zu verweisen. Sie mahnen »gegenseitiges Verständnis der verschiedenen Lebenswege der Menschen im vereinten Deutschland«, »Anerkennung der Lebensleistung und … Respekt vor den Brüchen in der Biografie vieler Menschen in Ostdeutschland« an. Zu Ende gedacht, handelt es sich um das Eingeständnis vertaner Chancen und offenkundiger Fehlentwicklungen beim Anschluss der ostdeutschen Länder an die Bundesrepublik. Aber selbst das greift zu kurz. Was in den Medien und zahlreichen Publikationen der institutionalisierten DDR-Forschung zu lesen ist, entbehrt in der Regel einer ausgewogenen Einordnung der deutschen Zweistaatlichkeit in den Lauf deutscher und internationaler Geschichte. Öffentliches Gedenken han...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.