«Einzeltäter» mit 2200 Fans im Livestream

Rechtsextremismus-Forscher Maik Fielitz erläutert die Strategie des Terrorakts in Halle und betont die Rolle der digitalen Hassgemeinschaft

  • Lotte Laloire
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Hinter dem Anschlag in Halle stehe ein «Einzeltäter», behaupteten die Behörden noch am Mittwochabend. Im Netz entlud sich prompt Kritik an dieser These. Doch was ist dran?

«Operativ hatten wir es mit einem Einzeltäter zu tun», bestätigt der Rechtsextremismus-Experte Maik Fielitz gegenüber «nd». Doch die Tat sei nicht zu verstehen ohne die «global agierenden Hassgemeinschaften», in die der Täter eingebunden war, betont der Forscher vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg. Über digitale Kanäle tauschten ihre Mitglieder sich aus und stachelten sich zu Gewalt an. Bei allen ideologischen Parallelen funktionierten diese Gruppen anders als etwa der rechtsterroristische NSU. «Die digitalen Communities haben kein organisatorisches Zentrum und keinen Anführer», so Fielitz. Um Teil davon zu werden, brauche es nicht viel mehr als ein Verständnis ihrer Sprache und Codes, erklärt der Autor des Buchs ...


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