Was für eine Schande Sie sind, nicht nur fürs Theater, sondern für alle Frauen

Freudestrahlend zeigte mir auf der Frankfurter Buchmesse die stolze Verlegerin das eben erschienene »A Taste of Honey« von Shelagh Delaney, und ich habe mich in das Buch verliebt. Nicht nur der schönen Gestaltung wegen. Die als Arbeiterkind irischer Abstammung geborene Shelagh Delaney war gerade mal 20, als 1958 ihr Theaterstück »A Taste of Honey« auf die Bühne kam. Das Sozialdrama machte sie berühmt und brachte ihr den Hass derer ein, die Armut als eine ästhetische Frage betrachten. Sie erzählt die Geschichte der jungen Jo, die mit ihrer verwahrlosten Mutter in einer »dead end street« wohnt und von einem schwarzen Matrosen schwanger wird. Ihr schwuler Freund Geof will das Kind mit ihr gemeinsam aufziehen - genügend Stoff für Wortgefechte zwischen Mutter und Tochter um ungewollte Kinder und verpfuschtes Leben. Auch in den anderen Stücken und Erzählungen greift sie Schicksale von Menschen aus der Arbeiterklasse auf, in einer schwungvoll...


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