»Ob Sterben oder Sex im Alter: Niemand will darüber reden«

Mahide Lein ist eine Ikone der Berliner Frauen- und Lesbenbewegung - ein Gespräch zum Geburtstag

  • Carina Scherer
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

Frau Lein, Sie engagieren sich seit über 45 Jahren für die Rechte von Frauen. Im vergangenen Jahr widmete Ihnen das Schwule Museum in Berlin eine Sonderausstellung. Nun werden Sie 70. Wie schauen Sie auf das bisher Erreichte zurück?

Für die Ausstellung im Schwulen Museum, die Wolfgang Theis kuratierte, musste ich über mein bisheriges Lebenswerk nachdenken, all die Jahrhunderte! Das war ziemlich anstrengend: Er hat mich jeden Dienstag mehrere Stunden interviewt und wir mussten tonnenweise altes Film- und Fotomaterial aufbereiten. Mir wurde plötzlich klar, dass 45 Jahre eine verdammt lange Zeit sind. Ich weiß nicht, ob ich noch 10, 20 oder mehr Jahre habe, um meine Arbeit fortzusetzen. Was, wenn ich im Rollstuhl lande, gehörlos werde oder Alzheimer bekomme? Es macht mir Angst, darüber nachzudenken.

Sie waren Mitveranstalterin des ersten Christopher Street Day in Russland, von »Läsbisch-TV« und dem »KultHur-Festival«. Wie haben ...


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