Von Freikorps bis Alt-Right

Klaus Theweleit über die Aktualität seiner Forschung, gefährliche Männlichkeit und rechte Bewegungen

  • Thomas Gesterkamp
  • Lesedauer: ca. 8.0 Min.

Herr Theweleit, Sie sind 1942 geboren, waren also 35 Jahre alt, als der erste Band der »Männerphantasien« erschien. Nach über vier Jahrzehnten erscheint jetzt eine Neuauflage. Überrascht Sie die anhaltende Wirkung ihrer Recherchen?

Nein. Das »Töten aus Lust«, das ich in diesem Buch am Beispiel der deutschen Freikorps als spezifisch männlich beschreibe, hat ja nicht nachgelassen. Es nimmt eher zu in der heutigen Welt, jeden Tag gibt es frische Belege.

»Männerphantasien, das sind Vorstellungen von dem, was Männer nicht wissen durften: Körperwünsche, Energien und Sehnsüchte wurden unterdrückt und abgetötet, um wieder geboren zu werden im Kampf für Größe und Vaterland«, heißt es im Buch. Was war Ihr Forschungsansatz?

Es gab eine Menge Arbeiten zum deutschen Faschismus, die ideologiekritisch ausgerichtet waren. Sie wollten den Nationalsozialisten und ihren Vorläufern in erster Linie so etwas wie fundamentale Dummheit beweisen...


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