Ein Gipfel, zwei Gegengipfel

In Madrid tagt die UNO zu Klimafragen, in Chile denkt man das Thema weiter. Von Juliane Hartnack

Im »Frauenzelt« stehen zwei Podien. Auf dem einen werden drei kürzlich an Frauen begangene Morde dokumentiert. Auf dem anderen sitzen Leute, die dazu Urteile fällen werden. Dieses »ethische Tribunal« soll die strukturelle Gewalt aufzeigen, in die solche Femizide eingebettet sind.

Schauplatz der symbolischen Verhandlung ist der »Völkergipfel« an der zentral gelegenen Universität von Santiago - eine der beiden Gegenveranstaltungen, die in der chilenischen Hauptstadt zum UN-Klimagipfel in Madrid stattfinden. Das Spektrum der hier verhandelten Probleme geht über den Fokus des UN-Gipfels in Spanien weit hinaus: Weiterhin gibt es im Zelt etwa Workshops zu feministischer Ökologie oder zu Ernährungssouveränität. Francisca Fernández von der chilenischen »Bewegung für Wasser und Territorien« erklärt: »Wir haben das Frauenzelt errichtet, weil die Frauen und Mädchen von den Praktiken, die dieser Staat zum Nutzen einiger Weniger verschärft, am...


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