Tanzen mit Spinnen

Was koloniale und wissenschaftliche Deutungshoheit in Sachen Psychopathologie anrichtete, erklärt eine Schau in Berlin

  • Christopher Suss
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

In der Galerie des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) und den Ausstellungsräumen von »SAVVY Contemporary« ist zurzeit die Doppelausstellung »Ultrasanity« zu sehen, die sich kritisch mit den Paradigmen westlicher Medizin und den Spätfolgen psychiatrischer Grammatik auseinandersetzt. Braucht es die Kategorie »Wahnsinn« und wo ist er auf der Karte verzeichnet, wenn nicht als Inversion des Normgerechten? Was hat koloniale und wissenschaftliche Deutungshoheit in Sachen Psychopathologie angerichtet - und was sind historische Alternativen? Ähnliche Fragen finden hier ober- und unterirdisch einige gleichberechtigte Antworten via multimedialer, künstlerischer Auseinandersetzung.

Eingebettet in die Wortschöpfung »Ultrasanity« wird eine Neubenennung von Diagnosen wie der Schizophrenie, des Delirs und der Intoxikation mit Strategien und Riten außerhalb des hiesigen wissenschaftlichen Kanons ausgehandelt. Dazu wird der Besucher neben eine...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.