Gesten des guten Willens

Erstmals reist der französische Präsident Macron nach Israel, wo er zugleich Hoffnungen weckt und enttäuscht

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die erste Israel-Reise von Präsident Emmanuel Macron ist mit vielen Erwartungen verbunden ist, die kaum erfüllbar sind. Deshalb war es diplomatisch, diese kurze Visite mit der Teilnahme an den Feierlichkeiten in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem zum 75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz zu verbinden. Während Macron zum Europa-Prozess offensiv auftritt, hält er sich zum Nahostkonflikt auffallend zurück.

Dabei war der Anfang ambitiös: Nur Wochen nach seiner Wahl lud Macron mit Benjamin Netanjahu erstmals einen israelischen Regierungschef zur Gedenkfeier am Vélodrôme d’Hiver in Paris ein. In dieser als »Vel d’Hiv« in die Geschichte eingegangenen und inzwischen abgerissenen Radsporthalle wurden im Juli 1942 viele tausend verhaftete Pariser Juden zusammengetrieben und von hier aus über das Sammellager Drancy nach Auschwitz deportiert. Netanjahu würdigte diese Einladung als »starke Geste«.

Doch die nachfolgenden Gespräch...


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