Mordanklage nach Dammbruch in Brasilien

Mitarbeiter des Minenkonzerns Vale und des TÜV Süd müssen sich vor Gericht verantworten

  • Norbert Suchanek, Rio de Janeiro
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Als vor fast genau einem Jahr der Abraumdamm der Eisenerzmine von Brumadinho im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais brach, löste dies eine der größten Umweltkatastrophen des Landes aus. Hunderte Menschen wurden vom Abraumschlamm mitgerissen, 259 kamen dabei ums Leben, weitere elf Opfer sind bis heute vermisst. Nun hat die Staatsanwaltschaft von Minas Gerais Mordanklage gegen den Ex-Chef des Bergbaukonzerns Vale, Fabio Schvartsman, zehn seiner Mitarbeiter und gegen fünf Beschäftigte des deutschen TÜV Süd erhoben. Ihnen drohen Haftstrafen von bis zu 30 Jahren. Vale und das Münchner Prüfunternehmen werden zudem wegen Umweltverbrechen angeklagt.

Die Ermittlungen hätten ergeben, dass Vale und TÜV Süd zusammenarbeiteten, um die inakzeptable Sicherheitslage mehrerer Dämme vor Behörden, der Gesellschaft und Investoren zu verbergen, hieß es von der Staatsanwaltscha...


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