Zwölf Motorräder

»Volevo nascondermi«

  • Gunnar Decker
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Filme über Maler sind heikel, weil man darin mit Bildern etwas über Bilder zeigen soll. Aber in diesem Falle ist es etwas anderes. Denn Giorgio Dirittis Film »Volevo nascondermi« über den Maler Antonio Ligabue erzählt von einer geschundenen Kreatur, die malen muss, um zu überleben. Eine moderne Passionsgeschichte.

Aufgewachsen in Zürich als Kind eines italienischen Dienstmädchens, erlebt er nach dem Tod seiner Mutter eine Odyssee durch Waisenhäuser. Statt Liebe und Zuwendung erfährt er Gewalt und Ablehnung. Er wird verhaltensauffällig, verweigert sich allen Normen. In der ersten Szene sehen wir nur einen Sack, in dem ein Loch ist. Durch dieses Loch blickt ein Auge. Ein Arzt soll den Geisteszustand des Jungen begutachten. Wer würde sich in einer solchen Szenerie nicht unsichtbar machen, so gut er kann? Der Mensch scheint verschwunden, hat sich verkrochen in einer Art Höhle, damit ihn niemand finden kann. Aber das Auge beobachtet konzent...


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