»... dem ist noch etwas hinzuzufügen«

Die Vorträge von Theodor W. Adorno über Faschismus und Rechtsextremismus sind noch heute aktuell

Er verunsichert. Das fängt schon mit dem Namen an. Theodor Wiesengrund Adorno. Was soll dieser romantische Einschub? Ein Nachhall seiner ausgeprägten musikalischen Fantasie, der er seit dem Kompositionsstudium bei Alban Berg frönte? Nun, die Sache ist trivial - und wieder nicht. Der kleine Theodor erblickte in der Familie des jüdischen Weingroßhändlers Oscar Wiesengrund das Licht der Frankfurt-Mainischen Sonne. Er heißt also wirklich Wiesengrund. Doch die Mutter, Maria, geborene Calvelli-Adorno, vormals kaiserliche Hof-Opernsängerin, bestand auf der Eintragung des Doppelnamens, und weil der Vater in seinem Leben so gut wie keine Rolle spielte, zum anderen Adorno nichts mit Judentum (auch nicht mit dem assimilierten) am Hut hatte, lehnte er den Namen Wiesengrund ab. Deshalb Theodor W. Adorno.

Jetzt sind die bisher ungedruckten Vorträge Adornos erschienen, die er, 1949 aus der Emigration zurückgekehrt, in Deutschland und Österreich gehalt...


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