Die laue Liebe der unpolitischen Wesen

Die Leipziger Buchmesse ist abgesagt, aber wer bekommt ihren Preis? Shortlist-Check Teil 2: Leif Randts »Allegro Pastell«

Vor einigen Jahren trug Leif Randt bei einer Lesung nicht nur aus seinem damals neuen Roman, sondern auch aus seinem Reisetagebuch vor, das er als Kind geführt hatte. Die Ähnlichkeit der Schreibstile war verblüffend. Randt, so scheint es, hat seine Sprache nicht entwickelt, er hat sie einfach.

Der 36-jährige gehört zu den stilsichersten Autoren seiner Generation. Distanziert und kontrolliert erzählt er seine Geschichten, und lässt doch jeden Satz ganz organisch, wie natürlich gewachsen auf den vorherigen folgen. Sein Sprache gleicht den Bewegungen auf bei einer Technoparty. Randt lauscht in die Gegenwart hinein und lässt seine Wörter zu diesem Sound tanzen. Am beeindruckendsten gelang ihm das bei seinem vorletzten Roman »Schimmernder Dunst über CobyCounty«, der in einem fiktiven Touristenparadies spielt, in dem alle immer glücklich zu sein scheinen.

Doch schon bald zeigten sich Risse in dieser besten aller möglichen Welten. D...


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