- Kommentare
- Andreas Kalbitz
Unbeliebt sogar in der eigenen AfD
Andreas Fritsche über den Brandenburger Politiker Andreas Kalbitz
Er habe eine Mehrheit der Partei hinter sich, glaubt der AfD-Bundesvorsitzende Jörg Meuthen. Doch das dachten seine Vorgänger Bernd Lucke und Frauke Petry auch, bevor sie abgesägt worden sind. Für seinen Versuch, Brandenburgs AfD-Landeschef Andreas Kalbitz aus der Partei zu werfen, erhielt Meuthen jetzt beim Bundeskonvent eine knappe Mehrheit. Dies heißt aber nicht, dass er schon gewonnen hat. Meuthen und Kalbitz sind leicht zu ersetzen. Oft hat sich gezeigt, dass der Erfolg der AfD nicht an Personen hängt. Noch landete jede Abspaltung in der Bedeutungslosigkeit. Es geht mehr um Posten als ums Prinzip.
Kalbitz hat offenbar weniger treue Anhänger als angenommen. Er sei in der AfD nicht beliebt, meint Gideon Botsch vom Moses-Mendelssohn-Zentrum. Es gibt Hinweise, dass Kalbitz in seiner AfD-Landtagsfraktion keineswegs so unantastbar ist, wie es bislang schien. Teils nur aus Vorsicht und formalen Gründen sollen dort fast alle Abgeordneten dafür gestimmt haben, dass er vorläufig auch als Parteiloser in der Fraktion bleiben durfte. Angekreidet wird ihm intern nicht seine Vergangenheit in der Neonaziszene. Dort tummeln sich andere bis heute. Er hätte aber darüber gleich ehrlich Auskunft geben sollen. Eine Spaltung und ein Kurswechsel der AfD sind nicht auszuschließen - wahrscheinlich sind sie nicht.
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.