KZ-Gedenkstätte in Barth beschädigt

Unbekannte zerstören Gehwegplatten und beschädigen Gedenktafeln

  • Lesedauer: 1 Min.
Barth. Unbekannte haben die Gedenkstätte für eine Außenstelle eines NS-Konzentrationslagers in Barth (Vorpommern-Rügen) beschädigt. Wie eine Polizeisprecherin am Dienstag sagte, hat der Staatsschutz inzwischen Ermittlungen wegen »gemeinschädlicher Sachbeschädigung« aufgenommen. Die Täter seien flüchtig, hieß es.

Polizisten hatten die Zerstörungen am Montagabend auf einer Kontrollfahrt entdeckt. Rechtsextreme Losungen wurden nicht gefunden.

Nach ersten Erkenntnissen haben die Täter Gewegplatten aus einer Treppe genommen und diese zerschlagen. Mit den Bruchstücken wurden mehrere Gedenkplatten an einem Mahnmal beworfen, die aus Messing und Stahl gefertigt sind. Von diesen acht Metalltafeln, die an dem 19 Meter langen Mahnmal befestigt sind, wurden sechs zerschrammt und anderweitig beschädigt.

Das Gelände der früheren KZ-Außenstelle im Süden von Barth, wo früher tausende Kriegsgefangene und Häftlinge im Flugzeugbau arbeiten mussten, ist nicht mit einem Zaun gesichert. Der Tatzeitraum wurde mit 14. bis 17. August angegeben.

Der reine Sachschaden wurde von der Polizei auf etwa 1500 Euro geschätzt. In dem Lager waren nach Angaben der Stadt Barth von 1943 bis 1945 rund 7000 Menschen inhaftiert. Nach Kriegsende wurde auch ein Massengrab mit mehr als 100 Toten in dem Ort gefunden, die aus dem Lager stammten. Die Gedenkstätte war 1966 eingerichtet worden. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal