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Die Briten sind arg gebeutelt. Und nur wer nicht des britischen Humors mächtig ist, denkt dabei nur an Tee. Letzterer kam aus den Kolonien, die das Empire groß gemacht haben. Jene Größe treibt aber heute zu so großer Scham, dass bei Gesangsveranstaltungen wie der »Last night of the proms« nicht mehr gesungen werden soll. Dass Briten niemals Sklaven sein sollen. Weil das Liedgut aus der Hochzeit des britischen Kolonialismus stammt. Müsste dieser Logik folgend nicht jedes Lied, das in einer »schwierigen Phase« der Geschichte entstanden ist, besser geschwiegen statt geschmettert werden? Wo man schweigt, da lass dich ruhig nieder - ohne Lieder? Nein, diese Suppe haben sich die Briten mit und in ihren Tee selbst eingebrockt. Sandwichkrümeln gleich, derentwegen die Briten nun wieder außer Haus arbeiten sollen: Homeoffice is killing Sandwichbuden, viel mehr Realwirtschaft ist seit Thatcher ja nicht mehr übrig. Mittägliches Krümeln mit Kollegen als nationale Aufgabe. Blut, Schweiß und Krümeln!, appelliert der zuständige Minister - aus dem Homeoffice. So sprechen wahre Lieder, Verzeihung Leader! stf
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