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Spätestens jetzt, da die zweite Corona-Welle uns in ihren Bann schlägt, ist es an der Zeit, die Sprache pandemiegerecht aufzuräumen. Den Anfang könnten wir mit dem schönen alten, aber leider inzwischen sehr unpassenden Begriff Feierabend machen. Denn feiern sollen wir ja zum Zwecke der Virusabwehr vorerst nicht mehr, oder höchstens noch in so kleinem Kreise, dass es nicht mehr feierlich ist. Deshalb verbietet es sich bis auf Weiteres, jemandem einen »Schönen Feierabend!« zu wünschen, und auch die After-Work-Party, die Übersetzung des Feierabends ins Neudeutsche, hat vorübergehend ausgedient. So wie bei Christian Morgenstern (»Feierabend lockt hervor / Grüße auszutauschen / Junges Volk will Gesang / Fiedelspiel und kecke Reigen«) geht es jedenfalls nicht mehr. Denn genau das - Fiedelspiel und kecke Reigen - sind ja die Treiber der Epidemie. Da halten wir es lieber mit dem Virologen Hermann Hesse: »Das ist das Glück: am Feierabend müd / Im Bänklein sitzen und ins Weite lauschen.« Geschrieben vor über 100 Jahren, aber seuchenbekämpfungstechnisch noch immer tipptopp! wh

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