Die Müllfraktionen

Umweltsenatorin besuchte Recyclinghof Neukölln

  • Andreas Heinz
  • Lesedauer: 2 Min.
Die vollgepackten Autos stehen vor der Schranke im Stau. Der Mann im grünen Overall bleibt gelassen. Ein Blick ins Wageninnere genügt. Knapp, aber freundlich weist er die Fahrer ein: »Nach links, um die Ecke, hinten gleich rechts.« Etwa 600 Kunden kommen zur Zeit täglich in die Neuköllner Gradestraße, um sich auf dem meist frequentierten Recyclinghof der BSR von dem endgültig zu trennen, was im Haushalt nicht mehr gefällt oder nicht mehr brauchbar ist. »Es ist ruhig«, stellt der BSR-Mann fest. »Sonst haben wir hier etwa 1000 Kunden pro Tag. Aber jetzt ist Ferienzeit.« Diese Zeit nutzt Umweltsenatorin Katrin Lompscher (LINKE), um zu schauen, was so alles an Abfall anfällt und erfährt dabei von BSR-Mitarbeiter Karl-Heinz Lembke, dass es auch beim Müll Fraktionen gibt: »Dort ist die Abfallfraktion für Elektroschrott, da die für Altmetall und in dieser Fraktion werden Schadstoffe gesammelt«, erklärt er. Lembke ist verantwortlich für die wieder verwertbaren Abfälle. Insgesamt 17 Wertstoffarten und 32 Arten von Schadstoffen werden in Neukölln meist kostenlos entgegengenommen - aber nur von Privathaushalten aus Berlin. Der Standort Gradestraße ist einer der 15 BSR-Recyclinghöfe. Sie wurden im vergangenen Jahr von etwa 2,7 Millionen Bürgern genutzt, die dabei rund 150 000 Tonnen Abfälle und Wertstoffe zurückließen, vor allem Kühlschränke, Waschmaschinen, Computer, Fernsehapparate, Radios und Küchengeräte. Allein der Elektroschrott machte fast 13 000 Tonnen aus. Und die Schrottpressen zermalmen alles nicht mehr Verwertbare - vom durchgesessenen Sofa bis zum abgeschabten Reisekoffer. »Die Berliner nehmen es ernst mit der Abfallentsorgung«, so Karl-Heinz Lembkes langjährige Erfahrung. BSR-Recyclinghof, Gradestr. 81, Neukölln, Tel. 75 92 49 00, geöffnet Mo - Fr 9 bis 19 Uhr, Sa 7 bis 14.30 Uhr; www.bsr.de

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