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Einer der wenigen schönen Aspekte an Zeiten wie diesen ist, dass es so gut wie keine Möglichkeit gibt, Geld auszugeben. Auch nicht das, was man nicht hat. Seit Monaten schon dominiert die Farbe grün auf den Kontostandsanzeigen im Onlinebanking. Das war mal anders. No Urlaub, no cry, singt die schwarze Null. Die Sparquote der deutschen Haushalte ist also folgerichtig die höchste seit der Wiedervereinigung. Was nun aber tun mit dem vielen Geld, wenn es zum Sparen zu wenig und zum Leben zu viel ist? Endlich Eigentümer von Produktionsmitteln werden? Zum Beispiel eine Fabrik für Reibekäse erwerben, die Nachfrage explodiert gerade dank vermehrtem Homecooking. Oder eine Unternehmensbeteiligung an einem Selbstbräunerhersteller, die laufen gerade auch gut? Oder lieber das Cocooning voranbringen, also das Einigeln zu Hause? Es fehlt noch eine Sauna auf dem Balkon. Darüber kann nachdenken, wem vorher schon Ideen, aber nicht das Geld fehlte. Der Rest gönnt sich und verprasst völlig kopflos den 150-Euro- Bonus für die Reparatur der Waschmaschine. cod
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