Unten Links
Der Elefant Tuffi sprang einst aus der Schwebebahn in die Wupper, trug nur Schrammen am Hinterteil davon und lebte noch vier Jahrzehnte glücklich als Zirkusattraktion. So wird die Geschichte meist erzählt. Aber es geht auch anders: Tuffi - in Gefangenschaft geboren, aus einer Familie ausgebeuteter Elefanten stammend und mit ihrem Namen zusätzlich gestraft - musste sich ab ihrem dritten Lebensjahr im Zirkus Franz Althoff verdingen, weil schon damals niemand auf Julia Klöckner hörte. Zusätzlich wurde das geduldige Tier gezwungen, allerhand verkaufsfördernde Dienste zu verrichten. Für Zirkuswerbung besuchte es artungerechte Orte wie ein Rathaus und Straßenbahnen. Erst die Fahrt in der quietschenden Schwebebahn, vollgestopft mit Journalisten, war zu viel. Tuffi geriet in Panik und stürzte durch ein Fenster hinab. Mit Tuffi und ihrer grausamen Geschichte schmücken sich seither ein Unternehmen für Milchprodukte und die Stadt Wuppertal, letztere seit vorigem Jahr auch mit einer Skulptur an der Unglücksstelle. Die ist nun beim Hochwasser in den Fluten der Wupper verschwunden. Keine Moral. rst
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.