Jede vierte Frau

Eine globale Langzeitstudie zu Partnerschaftsgewalt liefert alarmierende Zahlen

  • Ulrike Wagener
  • Lesedauer: 2 Min.

Es ist alarmierend: Wissenschaftler*innen haben globale Daten der WHO zu Partnerschaftsgewalt über acht Jahre ausgewertet. Die Zahlen entsprechen ungefähr dem, was auch für Deutschland bekannt ist. Jede vierte Frau erlebt mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt von ehemaligen oder aktuellen Intimpartnern. Besonders krass ist, dass diese Zahl bereits bei sehr jungen Frauen zwischen 15 und 19 Jahren zutrifft. Denn Erfahrungen im jungen Alter prägen einen oft ein Leben lang.

Die Daten variieren je nach Land. Intersektionale Kategorien wie Behinderung und rassistische Diskriminierung sind nicht vollständig erfasst. Besonders auffällig ist, dass die Zahlen in armen Ländern weitaus höher sind als in reicheren. Doch eins ist klar: Gewalt gegen Frauen – und auch Lesben, inter, nichtbinäre und trans Personen – ist ein globales Phänomen. Und es lässt sich kaum bekämpfen, solange patriarchale Strukturen intakt sind und die Klassengesellschaft die Menschen in Isolation, Depression und Alkoholismus treibt. Denn dies sind häufig Faktoren, die Gewalt begünstigen. Die Pandemie hat das alles noch verschärft. Man kann das nicht allein mit Hilfsangeboten lösen. Eine Prävention wäre: Das Patriarchat abschaffen. Doch davon sind wir weit entfernt.

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