Wie geht es eigentlich Anna und Arthur?

In der autonomen Szene wird wieder über die Folgen von Aussageverweigerung debattiert

Vor dem Hintergrund der aktuellen Ermittlungsverfahren nach Paragraf 129a kommt die Diskussion um Aussageverweigerung und Knast in der linken Szene wieder ins Rollen. Neu ist sie indes nicht.

Anna und Arthur erblickten im Jahr 1987 das Licht der Welt. Nachdem bei einer Demonstration gegen den Bau der Startbahn West in Frankfurt (Main) zwei Polizisten erschossen wurden, gab es viele Hausdurchsuchungen und Verhaftungen. Die Autonome Szene zeigte sich damals mit der Situation überfordert. Viele AktivistInnen machten Aussagen, belasteten sich und andere. »Die Tatsache, dass überhaupt Aussagen gemacht wurden, brachte das Selbstbild der Autonomen, eine systemoppositionelle Bewegung zu sein, die aus unbeugsamen Kämpfern besteht, in Wanken«, schreibt Jan Schwarzmeier in seiner Dissertation über die Autonome Bewegung. Es folgte eine Kampagne zur Aussageverweigerung unter dem Titel »Anna und Arthur halten's Maul!« Seitdem wird die Diskussion periodisch geführt, wenn Verfahren anstehen oder gegen AktivistInnen ermittelt wird. Doch vieles, was an Wissen produziert wird, geht wieder verloren, wenn der Repressionsdruck nachlässt.

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