Beck musste die Notbremse ziehen
Hitzige Debatten um Bahnprivatisierung: Vollständige Ablehnung nur mühsam verhindert
Um die vollständige Ablehnung der Pläne von Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) zur Bahnprivatisierung zu verhindern, musste SPD-Chef Beck in der teils hitzigen Parteitagsdebatte tief in die Trickkiste greifen.
Selten lösen Sachfragen solche Emotionen aus. Lang anhaltender Applaus und Hurra-Rufe sprachen für sich. Der Stuttgarter Peter Conradi, Kritiker jeglicher Bahnprivatisierung, hatte mit seinem Plädoyer für die Beibehaltung von 100 Prozent Bundesbesitz an der Bahn die Stimmung gut getroffen. 70 Prozent der Bevölkerung und elf von 16 SPD-Landesparteitagen wusste Conradi in der Sache auf seiner Seite. »Ich bin den Menschen im Lande näher als die Befürworter eines Verkaufs von Bahn-Aktien«, konnte er so mit einem Seitenhieb auf Parteichef Kurt Beck feststellen. Auch den als »Brücke zwischen Gegnern und Befürwortern der Privatisierung« eingefädelten »gefährlichen Weg« der »Türöffnung« zur Privatisierung über Volksaktien bzw. »stimmrechtslose Vorzugsaktien« wollte Conradi nicht mitgehen. »Ein bisschen Börsengang« gebe es ebenso wenig wie »ein bisschen Schwangerschaft«. Wenn DB-Chef Hartmut Mehdorn mit seiner »Global Player«-Strategie auch Spe...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.