Tee mit Bin Laden und Rumsfeld

Journalistischer Luxus statt islamischer Propaganda – Al Dschasira International lernt laufen

Seit November 2006 ist das englischsprachige Al Dschasira International auf Sendung und macht mit »einer anderen Perspektive« etablierten Nachrichtensendern wie CNN oder BBC World Konkurrenz. NIGEL PARSONS, Managing Director von Al Dschasira International (Foto: Lenz), war einer der Hauptredner zum Thema »The Future of Mainstream Media & The Rise of New Media« auf dem diesjährigen »Global Brand Forum« Anfang August in Singapur. Mit ihm sprach dort MICHAEL LENZ.

ND: Herr Parsons, mit wem würden Sie lieber mal einen Tee trinken: Osama bin Laden oder Donald Rumsfeld?
Parsons: Das ist eine schwierige Wahl. Am liebsten hätte ich beide an einem Tisch. Aber wenn ich mich für einen von beiden entscheiden müsste, dann wäre es Bin Laden. Ich habe Interviews mit Rumsfeld gesehen und viel über ihn gelesen. Dadurch habe ich das Gefühl, ihn ganz gut zu kennen. Mit Bin Laden wäre also mehr rauszufinden. Aber ich hätte natürlich gerne die Garantie, dass ich nach dem Tee wieder gehen kann (lacht).

Wie bitte, Sie wissen nicht viel über Bin Laden? Kritiker werfen von Al Dschasira vor, das Sprachrohr von Bin Laden zu sein und bereitwillig alle seine Videobotschaften zu senden.
Das ist Unsinn. Jeder sendet seine Videos. Es stimmt natürlich, dass früher das arabische Al Dschasira öfter der Empfänger anonym abgegebener Videos war als andere Sender. Wenn man sich in einer Höhle in Tora Bora versteckt und arabisc...


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