Von der Piste direkt an den Strand

Vergnügungspark »Polaris« soll 2009 in Mariendorf fertiggestellt werden

  • Oliver Händler
  • Lesedauer: 2 Min.

Da die Berliner bekanntlich allen aus dem Rahmen fallenden Neubauten einen Namen geben müssen, wird dieses futuristische Gebäude wohl bald »Riesenrutsche« getauft. Die offiziell »Polaris« genannte Kombination aus Skihalle und Wasserpark an der Ringstraße in Mariendorf wird auf jeden Fall ein Blickfang. Wenn alles gut geht, können die ersten Skihasen bereits im Spätsommer 2009 die 70 Meter hohe überdachte Skipiste hinunter wedeln, bevor sie sich im Bikini an den Palmenstrand legen.

Noch bis Mitte 2008 läuft das Verfahren zur Änderung des Bebauungsplans. Am traditionellen Standort des Fahrstuhlproduzenten Schindler und dem angrenzenden GASAG-Gelände soll der Vergnügungspark zwischen denkmalgeschützten Werkshallen integriert werden. »Wir rechnen dann mit 12 bis 14 Monaten Bauzeit«, sagte Michael Wyrichs, Geschäftsführer bei Polaris, gestern. Fast alle Gutachten seien bereits vorgelegt.

Neben der 305 Meter langen Skihalle wird der 16 500 Quadratmeter große Aquadom mit Wasserrutschen, Saunalandschaft und Glasdach gebaut, das je nach Wetterlage geöffnet werden kann. Daneben sollen Liegewiesen und ein Park entstehen. Aus Synergieeffekten zwischen kalter Skihalle und warmer Badelandschaft erhoffen sich die Betreiber auch geringere Energiekosten als ein gewöhnliches Shoppingcenter.

Fast 1,5 Millionen Besucher werden pro Jahr erwartet. »Die Erfahrungen anderer Skihallen haben gezeigt, dass die Hälfte der Leute nur kommt, um den Skiläufern zuzusehen«, berichtete Wyrichs. Auch den Nichtschwimmern oder -skiläufern soll mit Bowlingbahnen, Theater und Restaurants viel geboten werden.

Den Bezirksstadtrat für Bauwesen, Bernd Krömer, freute besonders die Zusage der Betreiber, einige der 600 geplanten dauerhaften Arbeitsplätze an Langzeitarbeitslose aus dem Jobcenter zu vermitteln. Ob die auch sicher auf Ski stehen müssen, ist noch nicht bekannt.

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