Aus für Aust: Wer folgt?

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Wer wird neuer Chefredakteur des Nachrichtenmagazins »Der Spiegel« und damit Nachfolger von Stefan Aust (61)? Und wie wird sich Aust (Foto: ZB) verhalten, nachdem ihn die Verlagsmitarbeiter durch ihre Interessenvertretung zum Dezember 2008 abberufen haben? Im Urlaub erreichte Aust die knappe Nachricht, die der Verlag am Donnerstag verbreitet hatte. Ohne diesen Beschluss hätte sich der Vertrag um zwei weitere Jahre verlängert.

Anders als bei Austs Amtsantritt vor knapp 13 Jahren, als Herausgeber Rudolf Augstein (1923–2002) gegen den Widerstand der Redaktion den »Fernsehmann« Aust durchsetzte, stellte die Mitarbeiter-Führung nun ihrerseits die Weichen für die Zukunft. »Wir sind der Meinung, dass der ›Spiegel‹ einen Modernisierungsschub braucht«, sagte der Geschäftsführer der im Frühjahr neu formierten Mitarbeiter KG, Armin Mahler. »Wir wollen mehr junge Leute an das Blatt binden. Dazu braucht es eine frische, neue Kraft.«

Die Mitarbeiter haben seit dem Tod Augsteins mit 50,5 Prozent das Sagen im Verlag. Augstein hatte ihnen 1974 die Mitverantwortung übertragen, was er aber später bedauert haben soll. Schließlich sind zwei seiner erwachsenen Kinder anerkannte Journalisten. Besonders Franziska Augstein behielt die Ausrichtung des Magazins im Blick und fuhr Wortgeschütze auf, wenn sie meinte, das »Leitmedium« sei in Gefahr. Wenn nun über Austs Nachfolger nachgedacht wird, könnte auch ihr Name wieder fallen. dpa/ND

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