Brodersen-Allee in Biesdorf

Marzahn-Hellersdorf ehrt berühmten Gartenarchitekten

  • Wolfgang Weiß
  • Lesedauer: 2 Min.

Der Festsaal im Schloss Biesdorf bildete gestern Nachmittag die Kulisse für eine Ehrung. Aus Anlass des 150. Geburtstages des Gartenarchitekten Albert Brodersen (1857 - 1930) erhielt die Lindenallee im Schlosspark Biesdorf den Namen des berühmten Landschaftsgestalters. Norbert Lüdtke, Marzahn-Hellersdorfer Bezirksstadtrat für Ökologische Stadtentwicklung (Die Linke), würdigte Brodersen als Gestalter des Schlossparks in Biesdorf, der auch ein System der Verwaltung von Grünanlagen und Parks in Berlin geschaffen habe, wie es heute noch funktioniert.

Das Wirken und die Bedeutung Brodersens, wurde im Festvortrag von Dr. Ing. Klaus-Henning von Krosigk, stellvertretender Landeskonservator vom Landesdenkmalamt Berlin, deutlich, gingen weit über Biesdorf hinaus. Insbesondere in seiner Tätigkeit als Stadtgartendirektor von Berlin (1910 – 1925) setzte sich der Geehrte für die Umgestaltung des Berliner Grüns in für alle zugängliche öffentlichen Parks, für die Bepflanzung der oft tristen Berliner Straßen mit Bäumen sowie für die Anlage von Schulgärten zur Bildung der Bevölkerung ein. Mit seinem Namen ist u.a. der Botanische Garten in Blankenfelde und die Umgestaltung des Botanischen Gartens an der Potsdamer Straße in den Kleistpark verbunden.

Der von seiner Arbeit überzeugte Kartenkünstler, so von Krosigk, wirkte auch an der Weiteren Ausgestaltung des Victoria-Parks, der Volksparks Friedrichshain und Rehberge mit.

Berliner Schmuckplätze, wie der Gendarmenmarkt, der Pariser Platz oder der Arnswalder Platz sind ebenfalls mit dem Namen Brodersen verbunden. Er arbeitete auch an der Konzipierung von Wohngärten, zum Beispiel an der BVG-Siedlung in Lichtenberg , mit und brachte sein Konzept der neuen Sachlichkeit bei der Anlage von Friedhöfen ein (Urnenfriedhof Wedding, Waldfriedhof Dahlem).

Das jetzt denkmalsgeschützte Ensemble des Schlossparks Biesdorf war mit Senatsunterstützung nach der Wende wieder in seiner ursprünglichen Schönheit, getreu den Plänen Brodersens, hergestellt worden.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal