Wohnen ist ein großes Stück Heimat

Auch im Alter in gewohnter Umgebung bleiben / Seniorengerechte Umbauten

  • Andreas Heinz
  • Lesedauer: 2 Min.
Nachmittagstreffen im Seniorenhaus Singerstraße.
Nachmittagstreffen im Seniorenhaus Singerstraße.

Ein Drittel der deutschen Bevölkerung wird im Jahr 2050 über 65 Jahre sein. Und schon in zehn Jahren ist jeder fünfte Berliner älter als 65 Jahre, die Nachfrage nach altersgerechten Wohnungen steigt. Die Mieter wollen in ihrem Kiez bleiben, so die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Kommunale Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften reagieren mit seniorengerechten Umbauten, teilte Staatssekretärin Hella Dunger-Löper (SPD) von der Senatsverwaltung gestern weiter mit.

Gegenwärtig bieten die Gesellschaften knapp 20 000 barrierefreie Wohnungen an. Darüber hinaus gibt es laut Senatsverwaltung eine Vielzahl seniorenfreundlicher Häuser. Hier sind zum Beispiel die Zugänge zu den Aufzügen ebenerdig. Die kommunalen Gesellschaften verfügen über 30 bis 60 Prozent solcher Wohnungen, die Genossenschaften können etwa 8600 seniorenfreundliche (zehn Prozent des Bestandes) und 820 barrierefreie Wohnungen anbieten.

Die Stadt und Land-Gesellschaft verlangt für solche Wohnungen zwischen vier und fünf Euro pro Quadratmeter. Bei der GEWOBAG kostet ein Senioren-Apartment (28 bis 42 Quadratmeter) zwischen 200 und 360 Euro inklusive Heizung. Die WBM bietet im Seniorenhaus Singerstraße in Friedrichshain Ein-Raum-Wohnungen mit knapp 26 Quadratmetern »für unter 300 Euro« an. Concierge mit 24-Stunden-Erreichbarkeit und Heizkosten sind inbegriffen.

Viele Mieter wollen auch im Alter in ihrer gewohnten Umgebung bleiben. »Sie haben hier oft ihr halbes Leben verbracht. Wohnen ist ein großes Stück Heimat«, meint Rudolf Kujath von der Betreuungsgesellschaft SOPHIA. Deshalb wolle man diese Wohnungen altersgerecht umzubauen. »In Häusern aus den 50er Jahren ist das aber oft schwierig«, erklärt Frank Schrecker von der Berolina-Baugenossenschaft. Da werde versucht, die Mieter dazu zu bewegen, »nach unten« zu ziehen, oder ihnen eine entsprechende Wohnung in der selben Straße anzubieten.

www.berlin.de/wohnen-im-alter

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