Taschendiebe

  • Rainer Funke
  • Lesedauer: 2 Min.
... zu Jahreszeiten in der Kriminalität.

Für das kleine und das große Verbrechen, für Verfehlungen jeglicher krimineller Art gibt es gewissermaßen keine Saison. Überfälle auf Geldtransporter oder Kioske, Einbrüche, Raub, Autoklau, Drogenhehlerei, Mord und Totschlag, Prügeleien und Messerstechereien, trunkene Autofahrten, Brandsanierungen und dergleichen mehr geschehen übers gesamte Jahr und rund um die Uhr. Lediglich zu Weihnachten und in der Silvesternacht sinkt gewöhnlich der Pegel solch unlauteren Tuns. Auch Straftäter brauchen Stunden der Entspannung und Muße, ganz gewöhnliche Ruhephasen.

Freilich werden des Winters beispielsweise weniger Boote und Schiffsausrüstungen gestohlen, weil sie sich nicht im Freien, sondern in oft gut gesicherten Bootshäusern befinden. Und es wird im Januar seltener in Wohnungen und Häuser eingebrochen, weil sich weniger Leute in fernen Urlaubsorten befinden. Bei Taschendieben handelt es sich allerdings um typische Saisontäter. Und Saison ist für sie immer dort, wo es Menschengetümmel gibt – bei Sport-Großereignissen etwa oder eben auch im Weihnachtsgeschäft – in Kaufhäusern und auf den Märkten, die zumeist heute eröffnet werden..

Dass ihnen eine polizeiliche Sonderkommission namens »Tasche« jahreszeitenunabhängig auf den Fersen ist, sollte niemanden beruhigen. Gerade der Taschendiebstahl ist eine Version der Kriminalität, bei der es präventiv viel auf den Bürger selbst ankommt. Wachsam und aufmerksam sein, sich nicht ablenken lassen von Fremden, die Taschen geschlossen oder fest in der Hand halten – das dürfte angesagt sein, wenn man Ärger mit Dieben vermeiden will.

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