Vor 20 Jahren: Brennende Ruhr

Ende 1987 begann in Rheinhausen einer der härtesten Arbeitskämpfe in der Bundesrepublik

  • Gabriele Oertel
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Nachdem am 26. November 1987 bekannt geworden war, dass das Rheinhausener Krupp-Stahlwerk geschlossen werden soll, begann ein 160 Tage dauernder und in der Geschichte der Bundesrepublik nahezu beispielloser Arbeitskampf um mehr als 6000 Arbeitsplätze. Von der Solidarität, die die Rheinhausener erfuhren, können heutige Streikende nur träumen.

»Wenn es an der Ruhr brennt, reicht das Wasser im Rhein nicht zum Löschen«, wusste schon Konrad Adenauer. Und zum Jahresende 1987 brannte es im Ruhrgebiet. Am 26. November war bekannt geworden, dass eines der großen Stahlwerke der Bundesrepublik in Duisburg-Rheinhausen ganz dicht gemacht werden soll, nachdem fünf Jahre zuvor bereits das Walzwerk geschlossen worden war. Aus spontanem Aufbegehren der direkt Betroffenen links des Rheins gegen das Aus für einen 90 Jahre alten Stahlstandort, wurde eine der längsten Protestaktionen für den Erhalt von Arbeitsplätzen in der Geschichte der Bundesrepublik, die weit über das Ruhrgebiet hinausreichte.

Nichts, was es nicht gegeben hätte
Betriebsversammlungen mit und ohne Angehörige, Nachbarn und Freunde, Straßen-, Brücken- und Autobahnblockaden, Demonstrationen im Revier und an anderen Stahlstandorten, Kundgebungen, Menschenketten, Mahnwachen, Fackelzüge, Gottesdienste, Solidaritätskonzerte mit Kat...


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