Pinguine und Eisbären im Rheinland

In Grevenbroich protestierten Umweltschützer gegen Braunkohlekraftwerk

Pinguine und Eisbären tanzten zu karibischen Klängen. Auf den ersten Blick glaubte man sich auf einem Karnevalsumzug und nicht auf einer Kundgebung. Am Samstagnachmittag fanden sich etwa 3000 Demonstranten vor der größten Kraftwerksbaustelle Europas in Grevenbroich-Neurath bei Düsseldorf ein, um gegen den im Jahr 2010 ans Netz gehenden 2200 Megawatt-Block zu protestieren.

Die Ursache, warum die »Klimaallianz«, ein Zusammenschluss von Umweltverbänden, Entwicklungshilfeorganisationen, kirchlichen Gruppen und politischer Parteien, zu der Aktion im provinziellen Rheinland aufgerufen hatte, war schon von weitem zu sehen. Die Betontürme der 170 Meter hohen Kesselhäuser des zukünftigen Braunkohlekraftwerks ragten in den grauen Winterhimmel. »Höher als der Kölner Dom«, ärgerte sich eine ältere Demonstrantin. Den Rednern auf der Bühne ging es aber weniger um die Verschandelung der Landschaft, sondern eher um das Weltklima. Dirk Jansen vom Bund Umwelt und Naturschutz NRW (BUND): »Grevenbroich ist dank der Klimakiller-Kraftwerke des RWE schon jetzt CO2-Hauptstadt Europas.«

Tatsächlich stehen an den Rändern des Tagebaus Garzweiler schon zwei große Kraftwerke. Der Stromriese war somit Hauptadressat des Protestes. 1640 Tonnen Kohlendioxid werde das neue Kraftwerk in den nächsten 40 Jahren stündlich in die Atmosphäre b...


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