Erotisch grundiertes Polittheater

Reiner Kröhnert agiert als »Königin der Macht« im Tränenpalast in der Urania

Wozu braucht dieses Land Bundestag und Bundesregierung, wenn es doch bereits Reiner Kröhnert hat? Der vor 50 Jahren im badischen Schriesheim geborene heutige Komiker hat nämlich das Potenzial, das gesamte Politpersonal seit der Erfindung des Fernsehens in Stimme, Gestus und Denkstruktur zu verkörpern.

Er ist der sich proletenhaft gebende und an den eigenen Witzlein sich berauschende Gerhard Schröder, er kitzelt die Banalität aus dem sonoren Organ Peter Strucks. Phänomal seine Hände reibende Interpretation vom Innenminister und Oberüberwacher Wolfgang »Big Schäuble«. Klasse getroffen das »Kriechspur«-Duo Hintze und Pofalla.

Da in seinem aktuellen Programm »Königin der Macht« im Tränenpalast aber nur eine im Mittelpunkt stehen kann – Angela Merkel, die Kröhnert von der Betonfrisur über die hängenden Wangen und den bekannten farblos-nachdrücklichen Sprachgestus bis hin zum saloppen Hüftschlenker pe...


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