Vielfalt und Kultur des Respekts

Gründung eines »Ratschlags für Demokratie« / Namhafte Persönlichkeiten gegen Rechtsextremismus

  • Rainer Funke
  • Lesedauer: 2 Min.
Gründungsveranstaltung im Roten Rathaus.
Gründungsveranstaltung im Roten Rathaus.

Ein »Ratschlag für Demokratie« hat sich gestern im Roten Rathaus gegründet. Das Gremium soll die in der rot-roten Koalition 2006 vereinbarte Konzeption gegen Rechtsextremismus in möglichst viele Bereiche der Stadtgesellschaft hineintragen helfen. Dabei geht es um prägende Begriffe des Konzeptes wie die »Kultur des Respektes« sowie die »Vielfalt und Pluralität«.

Vor dem Hintergrund, dass die Rechtsextremisten versuchen, in Berlin Fuß zu fassen und ihr ewig gestriges Gedankengut zu verbreiten, wolle man über »möglichst viele namhafte Bürger unserer Stadt« weitere Menschen für den Widerstand gewinnen, die möglicherweise durch die bisherigen Aktivitäten nicht so ohne weiteres erreicht wurden, sagte die Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales, Heidi Knake-Werner (Linkspartei), dem ND. »Deshalb ist es mir so wichtig, dass sich Vertreter aus allen gesellschaftlichen Bereichen beteiligen wollen.«

Zu den GründerInnen gehören Klaus Staeck, Präsident der Akademie der Künste, Dagmar Reim, RBB-Intendantin, Walter Momper, Präsident des Abgeordnetenhauses, Petra Pau, Vizepräsidentin des Bundestages, Vertreter der Kirchen, darunter Georg Kardinal Sterzinsky, Erzbischof von Berlin, Chefredakteure hiesiger Zeitungen, unter ihnen ND-Chef Jürgen Reents, Wolfgang Thierse, Bundestagsvize, Susanne Stumpenhusen, Landesvorsitzende ver.di, Monika Grütters, MdB CDU, Michael Preetz, Hertha BSC, Stefan Schwarz, Präsident der Handwerkskammer, Marianne Rosenberg, Sängerin, und andere mehr.

Dem »Ratschlag« ist, wie es hieß, in Form von Kampagnen, Veranstaltungen und sonstigen Aktionen die Aufgabe zugedacht, eine Sig-nalwirkung für ein demokratisches und vielfältiges Berlin zu initiieren. Dafür hat der Senat Geld in den Haushalt eingestellt, auch dafür, Informationsmaterial zu erstellen, Konferenzen zu organisieren.

Laut Senatorin ist das Gremium eine dritte Säule des Landesprogramms gegen Rechtsextremismus – neben der Fülle an Aktivitäten, Initiativen, die weiter gefördert werden, und dem Beratungsnetzwerk aus Vereinen und Gruppen wie der »Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus« (MBR). Man wolle ein Kommunikationsnetz entwickeln, sich etwa über Newsletter verständigen, aber Sitzungen weitgehend vermeiden, so Heidi Knake-Werner.

MBR-Leiterin Bianca Klose begrüßte Gründung und Ansinnen des Gremiums. Es könne beitragen, die Opferperspektive in der gesellschaftlichen Diskussion mehr zu verankern. Dabei sollte das ehrenamtliche Engagement deutlich aufgewertet werden. Nützlich sei, den »Ratschlag« um Idole der Jugend zu erweitern, um gerade deren Lebenswelten besser zu erreichen.

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