Weltstars oder Fußball-Boatpeople?

Der Africa-Cup gilt als Sprungbrett nach Europa, doch viele Spieler bleiben auf der Strecke

  • Tobias Müller
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Afrika gilt als unerschöpfliche Quelle junger Fußballtalente für europäische Vereine. Doch die Umstände, unter denen sie nach Europa transferiert und hier behandelt werden, sind nach wie vor oftmals dubios, wenn nicht sogar kriminell. Mit dem Africa-Cup hat nun eine neue Runde des Schaulaufens für die Spieler begonnen.

Am Sonntag begann in Ghana der African Cup of Nations. Nicht nur für europäische Fußballfans, sondern vor allem für Spielervermittler ist die Kontinentalmeisterschaft inzwischen ein Großereignis. Der Bedarf europäischer Klubs an talentierten wie günstigen Arbeitskräften hat längst feste Strukturen der Fußballmigration gebildet. Am Anfang dieser Entwicklung stand das heutige Gastgeberland. Die ghanaische Elf, die 1991 die U 17-WM gewann, gilt noch heute als eine der besten Jugendmannschaften aller Zeiten. Trotz der Weigerung des ghanaischen Sportministeriums, die Jugendlichen ziehen zu lassen, befanden sich bereits ein Jahr später bis auf eine Ausnahme sämtliche Spieler in Europa. Kaum einem gelang jedoch der erhoffte Durchbruch zum Weltstar. Stattdessen wurden die Jugendlichen von Agenten, die bei jedem Vereinswechsel mitverdienten, quer über den Kontinent geschoben, ohne irgendwo Fuß fassen zu können.

Das größte Talent von allen, Torjä...


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