• Politik
  • Nokia-Pläne: Heute großer Protesttag in Bochum

Hoffnungsträger hinterlässt Brandspur

Umkehr in der Subventionspolitik / Weitere Debatten um Subventionen

  • Manfred Wieczorek
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Als 1988 Nokia nach Bochum kam, galten die Finnen als Hoffnungsträger. Der geplante Abgang heizt die Debatte um Subventionspolitik an.

Nokia übernahm das Werk des angeschlagenen Fernsehproduzenten Graetz und baute zunächst weiter Fernseher, bis 1989 die ersten Mobilfunkgeräte gebaut wurden. Es waren große, klobige Kisten, weit entfernt vom heutigen Westentaschenformat. Nach vielen fehlgeschlagenen Versuchen, nam-hafte Unternehmen ins Ruhrgebiet zu locken, schien mit Nokia ein dicker Fisch ins Netz gegangen zu sein. Subventionen und der Ausbau der Infrastruktur waren der Köder. Die Bahn-Station Bochum Graetz wurde in Bochum Nokia umbenannt (Foto: Wieczorek), und seit 1993 rumpelt die Nokia-Bahn über die Gleise zwischen Bochum und Gelsenkirchen. Das Unternehmen hatte sich am Ausbau der Strecke beteiligt und erweiterte 1998 sein Werk. Bis Mitte voriger Woche galt es als ein gelungenes Stück Industriepolitik. Doch mit dem angekündigten Ende für das Bochumer Werk mutierte der Hoffnungsträger zur von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) so genannten »Subventions-Heuschre...


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