Bittere Zeiten im kubanischen Zuckersektor
Havannas radikale Umstrukturierung geht zu Lasten der Produktionsergebnisse
Vor fünf Jahren leitete die kubanische Regierung einen radikalen Wandel im Zuckersektor ein – mit zwiespältigen Folgen.
Um die kubanische Zuckerrohrernte (Zafra) ist es still geworden. Früher dominierte sie vor, während und nach der Kampagne, die von November bis Ende April dauern kann, die Inlandsthemen der Medien. Aber vor fünf Jahren setzte die Regierung eine radikale, wie es heute scheint, eine allzu radikale Reform durch, die Fidel Castro als das Ende »der Sklaverei«, also der Abhängigkeit von dieser Monokultur rühmte. Ihm sekundierte der damalige Präsident der Internationalen Zuckerorganisation mit Sitz in London, Peter Baron: »Das ist gewiss eine schmerzhafte Entscheidung, aber doch der richtige Schritt zur rechten Zeit.« Es widerspreche eben jeder ökonomischer Vernunft, (uralte) Fabriken durchzuschleppen, die immer nur Verluste machen. Damals deckte der Zuckerpreis auf dem Weltmarkt oft nicht einmal die Selbstkosten, die in Kuba allerdings im Vergleich zu anderen Zucker produzierenden Ländern ungewöhnlich hoch sind. Die große Krise, die sogenann...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.