Revolutionärer Defätismus

Eine Studie beleuchtet die Italienische Kommunistische Linke im Zweiten Weltkrieg

Ein Buch über die italienischen Linkskommunisten schaut auf eine radikale Minderheit des internationalen Kommunismus zurück. Bemerkenswert ist vor allem ihre Kritik des antifaschistischen Krieges.

Wolfgang Abendroth mahnte einst, dass sich die Geschichte der Arbeiterbewegung nur unter Berücksichtigung ihrer Randströmungen vernünftig rekonstruieren lasse. Dabei trieb ihn nicht zuletzt die Hoffnung, den auch immer geschichtswissenschaftlich begründeten Alleinvertretungsansprüchen von Sozialdemokratie und Stalinismus in die Parade zu fahren. Es scheint, man hat den Rufer in der Wüste nicht gehört. Abgesehen von wenigen Ausnahmen um 1968 herum sind die radikalen Minderheiten selbst innerhalb der politischen Linken in der historischen Versenkung verblieben.

Umso wertvoller, dass die 1975 gegründete und in 14 Ländern präsente »Internationale Kommunistische Strömung« (IKS) ihre Vorgänger kritisch aufzuarbeiten sucht. In Englisch und teilweise auch Französisch lagen bereits umfangreiche Studien zur deutsch-holländischen, russischen, britischen und italienischen kommunistischen Linken vor. Mit letzterer ist nun erstmals eines der IKS-Büc...


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