Nur in Glut und Farbe

Bielefeld und Berlin: Emil Nolde, Mensch und Natur

Emil Nolde ist der Maler des Nordens. Aufgewachsen in der norddeutschen Küstenlandschaft zwischen Nord- und Ostsee, ist er zwar oft genug aufgebrochen in ferne Gegenden, aber immer zog es ihn zurück in seine heimatliche Landschaft, in der er zu seinem unverwechselbaren Stil finden sollte. Das weite, flache, einsame Land zwischen den Meeren, der hohe Himmel und die ewig bewegte See, Symbol unbezähmbarer Naturgewalt, die zyklischen Rhythmen der Natur, Gezeiten und Jahreszeiten, das Hintergründige und das Legendäre dieser nordischen Schicksalswelt haben in seinen Bildern stets die bestimmende Rolle gespielt. Es genügte »eine vage Vorstellung nur in Glut und Farbe«, so Nolde, um den Bilderstrom seiner Fantasie auszulösen. Die Erregung, die ihn vor der Natur erfasste, äußerte sich als Extase. Den Anforderungen des drängenden Bilderstroms wurde der Pinsel nicht mehr gerecht. Mit Fingern, dem Handballen, Papp- oder Lederstücken hat er die Far...


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