Kolumbien-Krise beigelegt

Diplomatische Überraschung auf dem Rio-Gipfel

  • Tommy Ramm, Bogotá
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Nach der offiziellen Beilegung der diplomatischen Krise zwischen Kolumbien, Ecuador und Venezuela haben sich die Länder um weitere Entspannung bemüht. Venezuelas Präsident Hugo Chávez versprach am Samstag, die zur kolumbianischen Grenze verlegten Truppen abzuziehen. Zugleich forderte er die FARC-Führung auf, Ingrid Betancourt freizulassen. Bogota verpflichtete sich, künftig von Militäreinsätzen auf fremdem Staatsgebiet abzusehen.

»Der Gipfel war von Gott gesandt«, erklärte ein erleuchteter Hugo Chávez nach dem Ende des 20. Treffens der Rio-Gruppe, die sich am Freitag in der Dominikanischen Republik zusammenfand, und das – zumindest vorläufige – Ende der Grenzkrise zwischen Kolumbien und Ecuador besiegelte. Erstmals seit dem Ausbruch der schwersten Krise der letzten Jahre in Südamerika, die durch das Vordringen kolumbianischer Truppen auf ecuadorianisches Territorium im Kampf gegen die FARC-Guerilla am 29. Februar ausgelöst wurde, saßen sich die Staatschefs in Santo Domingo persönlich gegenüber. Und sie wetzten zunächst die Messer. Ecuadors Präsident Rafael Correa nannte Kolumbiens Staatschef Álvaro Uribe einen Lügner und Zyniker. Der wiederum warf seinem Nachbarn vor, die FARC-Guerilla zu unterstützen und in »kommunistische Nostalgie« zu verfallen. Doch wenig später wendete sich das Blatt.

Argentiniens Präsidentin Cristina Kirchner ergriff das Wort ...


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