Machtstrukturen bleiben erhalten

Oberflächenkosmetik statt echter Reformen

Rainer Falk ist Herausgeber des Informationsbriefs Weltwirtschaft & Entwicklung (www.weltwirtschaft-und-entwicklung.org). Der Soziologe verfolgt seit vielen Jahren die Entwicklung bei Internationalem Währungsfonds (IWF), der Weltbank und den G7/G8-Gipfeln. Martin Ling befragte Falk über die dieses Wochenende anstehende Frühjahrstagung von IWF/Weltbank im Zeichen der Finanzmarktkrise. Falk kommentiert die Tagung in Washington täglich in seinem Blog (www.baustellen-der-globalisierung.blogspot.com).

ND: Turbulenzen an den Finanzmärkten und die Lage der Weltwirtschaft sind Schwerpunktthemen bei der Frühjahrstagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank. Kommt diese Finanzmarktkrise dem IWF gerade recht, um sich als globaler Krisenmanager zu profilieren?

Rainer Falk: Aus Sicht des IWF schon. Der neue, seit November amtierende Geschäftsführende Direktor, Dominique Strauss-Kahn aus Frankreich, würde gerne eine größere Rolle in Bezug auf die internationalen Finanzmärkte spielen. Doch auch er kann die Rechnung nicht ohne den Wirt machen. Und der Wirt – das sind die G7, die sieben wichtigsten Industrieländer – scheint eine größere Rolle des IWF in der Regulierung der internationalen Finanzwirtschaft derzeit zu blockieren.

Die Vorschläge des IWF zur Neugestaltung der Finanzmarktordnung ähneln denen der Globalisierungskritiker: strengere Finanzaufsicht durch die Regierungen, mehr Transparenz, aktive Kontrolle der ...


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