Gedenkzug weiter auf Abstellgleis

Hauptbahnhof Berlin für Ausstellung tabu

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Berlin/Bonn (dpa/ND). Die Deutsche Bahn AG stellt sich weiter quer: Der »Zug der Erinnerung« mit einer Ausstellung über die Deportationen in Nazi-Deutschland darf an diesem Wochenende nicht in den Berliner Hauptbahnhof einfahren.

Die Bundesnetzagentur, die die Bahn zum Einlenken aufgefordert hatte, konnte keine Einigung zwischen der Initiative des Gedenkzuges und der Bahn AG herbeiführen. Netzagentur-Präsident Matthias Kurth zeigte sich am Donnerstag über das Verhalten der Bahn enttäuscht. Seine Behörde habe sich intensiv für eine »angemessene Präsentation im Berliner Hauptbahnhof« eingesetzt. Der Verein »Zug der Erinnerung« besteht weiterhin auf der Ausstellung in Eisenbahnwaggons auf dem Hauptbahnhof.

Die Bahn verwies am Donnerstag erneut darauf, dass der vom Trägerverein des Gedenkzuges gewünschte zweitägige Aufenthalt im Hauptbahnhof am Sonntag und Montag »in Berlin zu erheblichen Verspätungen und Verkehrsproblemen« führen würde. Diese Schwierigkeiten rechtfertigen es nach Ansicht des Vereins aber nicht, dem Gedenkzug die Einfahrt in den Hauptbahnhof zu verwehren. Vereinsvorsitzender Hans-Rüdiger Minow erinnerte daran, dass vom damaligen Lehrter Bahnhof in den Jahren 1941/42 mehr als 7000 Menschen deportiert wurden.

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