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Die Verfemten

Den Sommer 1932 verbrachte Thomas Mann noch einmal in Nidden auf der Kurischen Nehrung. Am 14. August kam aus Königsberg ein Paket. Es enthielt ein verkohltes Exemplar seines Romans »Buddenbrooks«. Er habe, schrieb Thomas Mann Monate später an Hermann Hesse, »die schwarzen Reste sorgfältig aufgehoben, damit sie einmal von dem Geisteszustand des deutschen Volkes im Jahre 1932 zeugen«. 1943, in einer seiner Rundfunkreden für deutsche Hörer, kam er auf den Vorfall noch einmal zurück: »Das war das individuelle Vorspiel zu der ein Jahr später, am 10. Mai 1933, vom Nazi-Regime überall in Deutschland in großem Stil veranstalteten symbolischen Handlung: der zeremoniellen Massenverbrennung von Büchern freiheitlicher Schriftsteller …« Mit den Scheiterhaufen, die in Berlin und in anderen Universitätsstädten dem ersten Judenboykott vom 1. April folgten, begann damals die systematische Verfolgung und Vertreibung der humanistischen Literatur aus Deutschland.

Er stand da und sah alles mit an. Sah den Scheiterhaufen, die lodernden Flammen, das johlende studentische Volk, die Männer in SA-Kluft ringsum, die Sturmriemen unterm Kinn. Er sah, wie zur Stimme des Rufers Bücher ins Feuer flogen, die Bücher der Kollegen, der Freunde, seine eigenen. »Gegen Dekadenz und moralischen Verfall. Für Zucht und Sitte in Familie und Staat«, hörte er und dann, nach Heinri...

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