Türöffner fürs Militär?

Wolfgang Neskovic über Emotionen und politische Konsequenzen / Der Vizefraktionschef und rechtspolitische Sprecher der LINKEN hat sich zum Thema Militär und Myanmar-Hilfe Unmut eingehandelt

ND: In Myanmar hat sich die Situation dramatisch zugespitzt. Hunderttausende wurden durch den Wirbelsturm obdachlos, Zehntausende starben. Es fehlt den Überlebenden an Nahrung, sauberem Trinkwasser, an fast allem. Die Militärregierung behindert Hilfslieferungen aus dem Ausland. Sie haben in diesem Zusammenhang im »Tagesspiegel« gefordert, dass man die Auslieferung der Hilfsgüter notfalls mit militärischen Mitteln durchsetzen müsse – eine Forderung, die Ihnen umgehend Kritik eingebracht hat.
Neskovic: So ist es. Aber einfach nur den Kopf in den Sand zu stecken und zu sagen: Wir sind machtlos – das ist eine Haltung, die in ähnlichen Situationen letztlich in die Katastrophe geführt hat. Im Übrigen bin ich ein sehr emotionaler Mensch, dem es schwer fällt, Bilder wie die aus Myanmar gelassen-kühl zu kommentieren. Und so waren meine Äußerungen im »Tagesspiegel« noch voll von dem Eindruck dieser Schreckensbilder getragen.

Aber ic...



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