»Bologna ist in Deutschland gescheitert«

Experten kritisieren Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge

  • Maik Forberger
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Bis 2010 sollen alle Studiengänge in Deutschland auf die Abschlüsse Bachelor und Master umgestellt sein. Ziel dieses sogenannten Bologna-Prozesses ist das Herstellen eines einheitlichen europäischen Hochschulraums. Doch Kritiker des Prozesses wie der ehemalige Kulturstaatssekretär Julian Nida-Rümelin, halten das Vorhaben schon jetzt für gescheitert.

Das Urteil Julian Nida-Rümelins ist vernichtend: »Bologna ist in Deutschland offenkundig gescheitert«, meinte der Philosoph kürzlich bei einer Veranstaltung der »Zeit«-Stiftung und des »Deutschlandfunk« in Berlin. Ziel von Bologna war es, das europäische Studiensystem so zu vereinheitlichen, dass Studienabschlüsse sowohl in Europa als auch in anderen Staaten anerkannt werden. Dafür war es nötig, sämtliche Studiengänge auf das Bachelor-Master-System umzustellen, dessen Wurzeln in den USA liegen.

Vier zentrale Punkte aber seien bisher nicht erfüllt worden, so Nida-Rümelin. Internationale Wettbewerbsfähigkeit sei nicht möglich, weil mit der Verkürzung des Schulbesuchs auf 12 Jahre, die Ausbildung in Verbindung mit der Universität nur noch 15 Jahre dauert, in den USA dagegen seien es 16, weshalb der deutsche Bachelor dort nicht anerkannt werde. Zudem gebe es zwar ein Maß, um die Vergleichbarkeit und Vereinbarkeit der Studiengänge zu messen,...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.