»Neokolonial aus Überzeugung!«

Verstimmung zwischen Belgien und der Demokratischen Republik Kongo

  • Tobias Müller, Amsterdam
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Wer Entwicklungshilfe zahlt, kann auch Ansprüche stellen: Diese Aussage des belgischen Außenministers löste eine diplomatische Krise aus. Das Verhältnis zwischen Belgien und Kongo ist knapp 50 Jahre nach der Unabhängigkeit anhaltend labil.

Es knirscht vernehmlich zwischen Belgien und der Demokratischen Republik Kongo. »Nicht allein das Recht, sondern die moralische Pflicht« habe seine Regierung, die Verhältnisse in der Demokratischen Republik Kongo zu kritisieren, sinnierte der belgische Außenminister Karel de Gucht dieser Tage – und brachte damit einen Stein ins Rollen. Die Regierung in Kinshasa reagierte empört: Als unabhängiger und souveräner Staat erkenne sie keinerlei Einmischung eines anderen Landes an, erklärte sie in einer umgehenden Protestnote in Richtung Brüssel.

Auf die Worte folgten Taten: Zunächst berief Kinshasa seinen Botschafter aus Belgien ab und schloss das Konsulat in Antwerpen. Wenig später folgte die Aufforderung an die ehemalige Kolonialmacht, ihrerseits die Vertretungen in Lubumbashi und Bukavu zu schließen. Innerhalb weniger Tage entwickelte sich aus der Affäre eine schwere diplomatische Krise. Bisher vergeblich versucht Premierminister Yves...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.