Über bürgerliche Tugenden

Aufbau-Verlag: Bernd F. Lunkewitz antwortet auf den gestrigen Artikel von Elmar Faber

Elmar Faber, der Chef des weltberühmten Verlages »Faber & Faber« ist der erste und bisher einzige Kollege, der sich in dem Streit um den Aufbau-Verlag gegen mich wendet und persönliche Häme über mich – und unnötigerweise auch noch über meine ehemalige Frau ausgießt. Solcher Niedertracht antworte ich gewöhnlich nicht, weil er aber mein Vorgänger, nicht als Eigentümer und Verleger, aber immerhin als Verlagsleiter des Aufbau-Verlages war, diese Antwort:

Die Grundlage des Verlegerberufs ist der in der bürgerlichen Gesellschaft entstandene Schutz des geistigen Eigentums der Urheber und Autoren und die Existenz von Verlags- und Verwertungsrechten daran. Erst danach kommt das jeweilige Verlagserzeugnis: Bücher oder Zeitungen, Bilder oder Musik. Das hohle Pathos von wertvoller Literatur gegenüber »Strandkorbliteratur« kommt viel später und ist Geschmacksache von Leuten, die immer schon vor der Literaturgeschichte wissen, welche Bücher bleiben werden oder die nicht gelten lassen wollen, das »Schuld und Sühne« auch ein sehr guter Kriminalroman ist.

Elmar Faber hat aber zu Fragen des geistigen Eigentums und der Verwertungsrechte daran eine für den normalen Verleger ungewöhnliche Einstellung. Neben der listigen Wahl des Namens für sein kleines Unternehmen, erschließt sich das durch sein langjähriges Verhalten als Leiter des Aufbau- Verlages. Er führte bis zum Zusammenbruch der DDR ohne Beanstan...


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