Engagement statt Ohnmacht

Festival für junge Politik »Berlin 08« an diesem Wochenende

  • Nissrine Messaoudi
  • Lesedauer: 2 Min.

Politik empfinden viele Jugendliche als langweilig. Die meisten denken, sie können keinen Einfluss darauf nehmen, und fühlen sich ohnmächtig. Für mehr Engagement der Jugend wirbt das Festival für junge Politik »Berlin 08« von heute bis Sonntag. Im FEZ an der Wuhlheide werden sich Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet im Alter von 14 bis 24 Jahren mit politischen Themen auseinander setzen.

Mehr als 500 Veranstaltungen sind geplant. Podiumsdiskussionen zu Alltagsrassismus und Workshops gegen Rechtsextremismus stehen unter anderem auf der Agenda. Organisationen wie Amnesty International und Terre des Hommes werden ebenfalls vertreten sein. Auch Politiker wie Gregor Gysi und Gesine Lötzsch (beide LINKE) werden erwartet. Bei der Veranstaltung geht es jedoch nicht darum, dass die jungen Menschen Referenten nur zuhören, vielmehr sollen sie aktiv einbezogen werden.

Der Bundesverband Türkischer Studierendenvereine (BTS) verfolgt ebenfalls dieses Ziel. Der Verband ist dieses Jahr zum ersten Mal dabei. »Wir setzen uns dafür ein, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund in der Politik präsenter werden«, sagte Serdar Yazar, Bundesvorsitzender des BTS, gestern gegenüber ND. Besonders Jugendliche aus sozial schwachen Familien sollen aktiver gefördert werden. »Um die Jungs und Mädchen für Politik zu sensibilisieren, sind wir sogar zu einzelnen Familien gegangen und haben mit den Eltern geredet«, sagte BTS-Bundesvorstandsmitglied Ferat Kocak. Durch finanzielle Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung sei es möglich, dass die Jugendlichen zum Festival in die Hauptstadt kommen. »Viele waren noch nie in Berlin, für sie wird das eine richtige Bildungsreise«, so Serdar Yazar. Heute dreht sich beim BTS alles um Fußball. Dazu werden Kenan Kolat, Vorsitzender der Türkischen Gemeinde Deutschland, und Markus Pauzenberger, sportpolitischer Sprecher der SPD, über Fußball und Integration diskutieren.

»Am Samstag widmen wir uns der doppelten Staatsbürgerschaft. Jugendliche werden dann Pro und Contra herausarbeiten müssen und miteinander debattieren«, so Ferat Kocak. Am wichtigsten sei jedoch die Aktion am Sonntag. »Wir werden verschiedene Pro-testaktionen gegen die Schließung von radiomultikulti starten.« Eine Unterschriftenaktion sei geplant, andere Protestmöglichkeiten werden mit den Jugendlichen dann erarbeitet. Am Abend sorgen verschiedene Bands wie »Wir sind Helden« auch musikalisch für politische Botschaften.

Informationen: www.du-machst.de

www.btsonline.de

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